Mit dem Katamaran Picante auf Schnorchel-Tour
Wir haben schon viel Gutes über den Katamaran Picante und die Küstenfahrt von Store Bay bis Cotton Bay gelesen, leider fehlte uns bisher die Zeit, um diese Tour in Ruhe genießen zu können. Doch in diesem Urlaub hat das Warten ein Ende – heute ist es endlich soweit!
Frühstück mit Meerblick
Die Sonne lacht schon vom Himmel, als wir uns an diesem Sonntag das Frühstück machen und bei Kaffee und Toast gemütlich auf dem Balkon sitzen. Der Blick von unserem Apartment schweift wie jeden Morgen über die Bucht von Buccoo und versorgt uns schon zu Tagesbeginn mit einem besonderen Glückgefühl. Da vorne werden wir also später vorbei segeln!
Schnell packen wir noch unseren Rucksack und nehmen die üblichen Utensilien für einen Ausflug auf dem Wasser mit: Sonnencreme, Mütze, Sonnenbrille, Schnorchel und Maske, Ersatz T-Shirt und -Shorts, mehr brauchen wir nicht. Da wir schnell Seekrank werden werfen wir noch im Apartment ein entsprechendes Mittel ein. Wir haben mit Vomex und ähnlichen Produkten bisher gute Erfahrungen gemacht und würden nicht mehr darauf verzichten. Zu schlecht sind die Erinnerungen an die letzte Boots-Tour, die wir ohne Medikament angetreten haben…..
Shuttle-Service inklusive
Wie bei der Buchung vereinbart gehen wir also auf den kleinen Platz vor unserem Haus und warten darauf, dass wir von dem Shuttle abgeholt und zur Store Bay gebracht werden. Pünktlich um 9 Uhr biegt ein moderner und gut klimatisierter Mini-Bus auf den Weg vor dem Reef View Apartment. Perfekt – die meisten von Euch haben sicherlich schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Zuverlässigkeit leider häufig nicht selbstverständlich ist. Ein Paar aus Kanada ist schon im Wagen und wir freuen uns gemeinsam ein einen spannenden Tag.
Vorsicht, Hochspannung!
An der Store Bay halten wir wenige Meter von einem riesigen Schild entfernt. Was passiert hier geheimnisvolles, dass Baggern, Graben und Ähnliches nur mit höchster Vorsicht gestattet sein sollen? Die Antwort ist ein riesiges Strom-Kabel, das von Trinidad bis Tobago reicht und hier am Strand ankommt. Bei einer Spannung von 33.000 Volt ist es für alle Beteiligten von Vorteil, wenn das Kabel nicht beschädigt wird…..
Überfahrt im Schlauchboot
Am Strand werden wir schon von Markus Grundmann erwartet. Der gebürtige Deutsche ist Kapitän und Eigner der “Picante“. Unsere erste gemeinsame Fahrt ist allerdings auf einem deutlich kleineren Boot – mit einem Schlauchboot mit Außenborder bringt Markus uns in kleineren Gruppen nach und nach zur „Picante“, die ruhig in der Bucht und wenige hundert Meter vor dem Strand liegt.
Perfektion und Service bis ins Detail
An Bord wird sofort deutlich, dass das Boot mit viel Leidenschaft betrieben wird. Das Deck ist blitzeblank, die Morgensonne spiegelt sich auf der polierten Reling und das Segeltuch ist schneeweiß. So stellen wir uns ein Traumschiff vor!
Assistentin Tanja nimmt uns freundlich in Empfang und bietet direkt kalte Getränke an. Egal ob Bier, Cola, Wasser oder andere Wünsche – es ist wirklich für alles gesorgt. Wir suchen uns einen gemütlichen Platz auf Sitz-Säcken vor dem an einem der „Trampolin“. In diesen traditionell im vorderen Bereich eines Katamaran aufgespannten Netzen liegt man direkt über dem Wasser und hat einen fabelhaften Blick. Es gibt auch genug Sitz- und Liegemöglichkeiten im Schatten – wer möchte, kann auch gerne dem Kapitän über die Schulter schauen.
Nachdem sich alle eingefunden haben heißt Kapitän Markus Grundmann die Gruppe noch einmal willkommen und erklärt des Tagesablauf und die Einrichtungen an Bord. Wer noch nie auf einer Schiffs-Toilette mit Handpumpe gewesen ist, bekommt jetzt wertvolle Informationen. Markus lebt schon seit mehr als 20 Jahren auf Tobago und ist passionierter Segler. An den Küsten rund um Tobago gibt es wohl keinen Fleck, den er noch nicht besegelt hat. Trotz der Routine spüren wir, dass das Segeln mit Gästen immer noch ein riesiges Vergnügen für ihn ist.
Immer der Küste entlang
Wenige Augenblicke später geht es los! Neben Kapitän Markus kümmern sich noch Ed und Marcellus um die Picante. Der Anker wird eingezogen und das elegante Schiff setzt sich langsam in Bewegung. Wegen der Windverhältnisse nutzen wir auf dem Hinweg den Hilfsmotor, der uns gemächlich fortbewegt. Für die Gäste werden ab sofort, Erholung, Full-Service und ein fantastischer Blick auf die Karibik-Küste von Tobago groß geschrieben. Man kommt ins Gespräch mit anderen Gästen, lacht viel und lässt sich von der Sonne – und Tanja – verwöhnen. Wichtig ist auch heute wieder, ordentlich Sonnenschutz zu nutzen. Mit jeder Minute nimmt die Kraft zu und belastet die Haut mehr. Bitte also auch bei dieser Fahrt unbedingt an Sonnencreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, Mütze und Sonnenbrille denken!
Wir haben die Küste bereits mehrmals mit Alibaba und seiner Bootstour bereist und kennen die Landschaft daher schon. Die abwechslungsreichem Strände und Klippen faszinieren immer wieder aufs Neue. Der Wandel vom flachen Süden mit seinen vielen Sandstränden zum raueren Norden zeigt die Vielfältigkeit der Insel.
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erkennen wir in der Ferne das vorläufige Ziel der heutigen Fahrt, die „Cotton Bay“. Dieser Abschnitt ist ausschließlich per Boot erreichbar; vom Land ist der Zugang extrem beschwerlich. Nachdem Markus den Katamaran zum stehen bringt und den Anker wirft, erwartet uns ein einsamer Traumstrand, vor dem kleinere Riffe für eine lebhafte Unterwasserwelt sorgen.
Schnorcheln in der Cotton Bay
Der Kapitän gibt uns noch wichtige Hinweise zum Schnorcheln auf den Weg, die uns bei der Erkundung helfen werden. Wo sind die Riffe? Welche Tiere sind dort anzutreffen? Wo können gefährlich Strömungen sein, in deren Nähe man nicht Schwimmen soll?
Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet, legen Maske und Schnorchel an und schon geht es ins Wasser!
Wenige Meter vom Katamaran entfernt finden wir direkt das größere und zentral in der Bucht gelegene Riff. Wie wir es schon im Buccoo Reef gesehen haben gilt auch hier: Die faszinierende Welt der Fische Korallen beginnt direkt unter der Wasseroberfläche. Erfahrungen im Schnorcheln sind also nicht erforderlich, um hier etwas zu erleben. Bunte Fische verschiedener Arten ziehen um uns herum und stören sich nichts an unserer Anwesenheit.
Während wir im angenehm warmen Wasser treiben, schwimmen und schnorcheln, wirft Markus ein aufmerksames Auge auf uns. Hat da tatsächlich jemand nicht richtig zugehört, wo die gefährliche Strömung verlauft? Freundlich aber bestimmt gibt es eine entsprechende „Ansage“, das risikoreiche Gebiet zu verlassen. Die Bucht ist schließlich groß genug, um von allen Gästen gleichzeitig und sicher erkundet zu werden.
Viel Verkehr auf der Unterwasser-Autobahn
Wir haben nun genug vom gesehen und schwimmen in Richtung eines felsigen Küstenabschnitts, der die Bucht umfasst. Hier ist Riff Nummer zwei vorzufinden und überrascht mit einer völlig anderen Struktur. Unter Wasser zieht es sich entlang der Küste, so dass die Korallen nahtlos in den felsigen Landabschnitt übergehen. Das Leben im Riff unterscheidet sich ebenfalls. Die Fische suchen sich gezielt Passagen, die sie davor schützen, an Land getrieben zu werden. Wie auf kleinen Straßen ziehen Clownfisch und Co somit durch die Tiefen der Korallen. Oben schlägt das Wasser an die Küste und das Riff reicht teilweise bis an die Wasseroberfläche – eim Schnorcheln ist nun etwas Vorsicht geboten. Wer hat schon Lust eine Portion Salzwasser in den Schnorchel gespült zu bekommen? Die Korallen zu berühren ist ebenfalls nicht zu empfehlen – zum einen zerstört jede Berührung das Leben der Koralle, zum anderen sind die versteinerten Organismen messerscharf und können zu schlimmen Schnittwunden führen.
Wir haben nun genug von der bunten und abwechslungsreichen Unterwasserwelt der Cotton Bay gesehen und schwimmen zum einsamen Sandstrand der Bucht. So muss sich Robinson Crusoe gefühlt haben, als er an Land gegangen ist! Unberührte Natur, kristallklares Wasser der Karibik und schroffe, dicht bewachsene Klippen um Hintergrund. Ein schönes Bild, wie der Katamaran Picante ruhig in der Bucht liegt und sich die Sonne auf dem weißen Körper spiegelt.
Leckere kreolische Küche zum Mittag
Zurück an Bord wartet schon ein kleines Mittagsbuffet auf uns. Tanja hat einige typisch kreolische Speisen angereichtet, so dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Mit gefüllten Tellern und kalten Getränken geht es wieder zu unseren Sitzsäcken. Was für ein Mittagessen – die „Picante“ liegt ruhig in der Bucht, lediglich ein kaum wahrnehmbares Schaukeln ist wahrzunehmen. Da die Sonne nun besonders strak vom Himmel brennt, haben Markus und sein Team das Deck mit Sonnenschutz überspannt. Das Salzwasser trocknet auf der Haut, während wir den Blick abwechselnd auf die Insel, die Bucht und die offene Karibik schweifen lassen.
Auch der schönste Stopp geht vorbei
Nach einer ausgiebigen Pause heißt es nun leider Abschied von der Cotton Bay zu nehmen. Die Stahlkette mit dem Anker wird langsam mit einer Motorwinde hochgezogen, so dass Markus den Katamaran elegant wenden kann. Kurz sehen wir in der Ferne in Richtung Norden noch die Umrisse der „Sister Rocks“ – aber schon bald ist die „Picante“ schon auf dem Kurs zur Heimat in Store Bay. Da der Wind nun perfekt weht kann der Hilfsmotor abgeschaltet bleiben. Die Segel sind gesetzt und werden von der Briese so prall gefüllt, dass das Schiff ordentlich fahrt aufnimmt. Schnell ziehen wieder die Buchten an uns vorbei und die Hügel werden hinter Arnos Vale wieder deutlich flacher. Wir sind deutlich weiter von der Küste entfernt, als auf der Hinfahrt.
Schildkröte in Sicht!
Durch die Entfernung bietet sich ein Blick, der fast die gesamte Karibikküste von Tobago erfasst. Wunderschön! Plötzlich tönt es „Schildkröte Backbord!“ Und tatsächlich, eine riesige Lederrückenschildkröte befindet sich auf der Schlussetappe zum „Turtle Beach“, um dort ihre Eier abzulegen. Beeindruckend, wie groß und elegant sich diese Tiere im Wasser bewegen können. Wo sie wohl herkommen mag? Die Schildkröten kommen teilweise aus Europa oder sogar Australien nach Tobago, ihrem eigenen Geburtsort.
Lange Traumstrände begleiten uns
Weiter geht es für uns vorbei an Black Rock, und Mount Irvine, bis wir vor Buccoo das Buccoo Reef und den Nylon Pool passieren. Das Panorama reicht jetzt vom Buccoo Beach über No Man´s Land und die Bon Accord Lagune bis Pigeon Point –Küsten-Landschaft und Meer versprühen mit ihren verschiedenen Grün- und Blau-Töne eine fast kitschige Atmosphäre. Am Horizont ist nun der Umriss von Trinidad, der großen Schwester-Insel von Tobago, zu sehen.
Pigeon Point – der bekannteste Strand von Tobago
Mit „Pigeon Point“ passieren wir schließlich eines der Wahrzeichen von Tobago, den kleinen Pavillon mit Strohdach am Ende eines langen Steges in die Karibik. Wir sehen dass der Strand dort nicht mehr so voll ist, wie er es am Tag gewesen ist. Schließlich ist mit der MSC Magica eines der größten Kreuzfahrtschiffe des Jahres in den Hafen von Scarborough eingelaufen. Pigeon Point ist ein beliebter Ort für Tagesgäste, um auf Tobago einen gemütlichen Strandtag zu verbringen und „Full Service“ zu genießen.
Unser Ziel in der Store Bay haben wir nun leider fast erreicht. Markus steuert die „Picante“ noch einmal so, dass wir Blick auf „Sandy Point“ und den kleinen Hafen vor dem Hotel „Tropicist“ haben. Wehmütig schauen wir noch einmal zurück auf das offene Meer und packen schließlich unsere Sachen wieder zusammen. Schade, dass dieser Tag jetzt zu Ende gehen muss, es war wirklich ein unglaublich schöner Tag mit einem tollen Team an Bord.
Kein Abschied für immer
Markus und seine Mannschaft lassen noch ein letztes Mal den Anker zu Wasser, so dass der Katamaran nun wieder ruhig in der Store Bay liegt. Mit dem kleinen Schlauchboot geht es schließlich wieder zurück an Land, wo wir bereits schon wieder von unserem Taxi-Shuttle erwartet werden.
Auf der knapp 15 minütigen Fahrt nach Buccoo gehen uns noch einmal die Bilder des Tages durch den Kopf und zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Es war einfach traumhaft und wir fahren sicherlich beim unserem nächsten Tobago-Urlaub wieder mit dem Katamaran „Picante“. Organisation, Herzlichkeit, Service, Sicherheit – es hat einfach alles gepasst!
Katamaran Picante “Open Day Charter”
Dauer von der Abholung bis zur Ankunft: ca. 9 -18 Uhr. Reine Fahrzeit mit dem Katamaran ca. von 10 Uhr bis 17 Uhr
Preis: 100 U$ für Erwachsene, Kinder unter 12 Jahren 50% und Kinder unter 6 Jahren frei
Leistungen: Shuttle im Umkreis von 15 Kilometern um Crown Point, Mittagessen, Snacks, alkoholische und alkoholfrei Getränke an Bord
Kontakt: +1868 6204750 or +1868 3698814
E-Mail: picante@yachtpleasures.com
Webseite: www.yachtpleasures.com